Was haben Schuppen, Pickel und Mitesser gemeinsam? Genau, keiner will sie haben! Vor allem jene weißen Flöckchen, die sich so unschön auf unserer schwarzen Kleidung sichtbar machen, werden als besonders unangenehm wahrgenommen. Ähnlich wie bei einer Akne können auch die Betroffenen von Kopfschuppen sehr unter deren Auswirkungen leiden und suchen nicht selten Schutz in der sozialen Isolation.
Die gute Nachricht ist: Man kann sie durch den Einsatz der richtigen Maßnahmen im Handumdrehen wieder loswerden! Doch welches sind die richtigen Maßnahmen? Woher kommen die unerwünschten Begleiter überhaupt? Und gibt es auch Hausmittel gegen sie?
Auf diese und viele weitere quälende Fragen rund um das Thema „Schuppen“ liefert dir der folgende Artikel die passenden Antworten. Also lehn dich zurück, studiere die folgenden Zeilen sorgfältig und lass das unangenehme Schuppenproblem für immer der Vergangenheit angehören.
Inhaltsverzeichnis
Woher kommen Schuppen?
Grundsätzlich ist unsere gesamte Haut, auch die Kopfhaut, einem kontinuierlichen Erneuerungsprozess unterworfen, der sich ca. alle 4 Wochen vollzieht. Dabei werden die abgestorbenen Hornzellen von den nachwachsenden Zellen verdrängt und abgestoßen. Im Normalfall sind diese abgelösten Zellen jedoch so klein, dass man sie mit bloßem Auge gar nicht erkennen kann.
Erneuern sich die Hornzellen nun aber zu schnell, kann die Kittsubstanz zwischen diesen Zellen nicht mehr schnell genug abgebaut werden. In Folge dessen entstehen sogenannte Zellhaufen. Besteht dieser Haufen aus mindestens 500 Zellen, werden sie als „Schuppen“ auf unserer Kopfhaut sichtbar. Bei schwarzen Haaren wird dieser Effekt aufgrund des großen Farbkontrastes besonders deutlich.
Der beschriebene Prozess wird durch einen Hefepilz (=Malassezia globosa) in Gang gesetzt. Dieser Pilz der Hautflora ernährt sich vorwiegend von Ölen und Lipiden, die auf unserer Kopfhaut existieren. Dadurch wird die Kopfhaut gereizt und es entstehen Mikroentzündungen, welche sich durch lästigen Juckreiz bemerkbar machen.
Ursachen für Schuppen?
Die oben genannten Prozesse können durch zahlreiche Gründe aktiviert werden. Hier die Häufigsten auf einem Blick:
- hormonelle Veränderungen (Pubertät, Menopause ect.)
- erbliche Veranlagung
- Umweltfaktoren (Hitze, Kälte, Sonneneinstrahlung ect.)
- falsche Ernährung
- körperlicher und/oder seelischer Stress
- Überpflegung der Haare
Fettige Schuppen vs. Trockene Schuppen
Zunächst ist es einmal wichtig zu wissen, dass zwischen fettigen und trockenen Schuppen unterschieden wird. Beide haben völlig konträre Ursachen und Behandlungsmethoden. Daraus folgt: Schuppen sind nicht gleich Schuppen!
Das Kernproblem bei trockenen Schuppen ist eine ausgetrocknete, bzw. überstrapazierte Kopfhaut. Diese wiederum begünstigt eine Überproduktion an Hornzellen, die sich dann wie weiße Flöckchen auf unseren Schultern und unserem Rücken verteilen.
Ob nun durch überdosierte UV-Strahlung, Heizungsluft, zu langes Haareföhnen, oder Klimaanlagen, die Ursachen für eine ausgetrocknete Kopfhaut sind vielfältig und können nicht immer bewusst vermieden werden. Umso wichtiger ist es, ihr regelmäßige Pflege zukommen zu lassen. Doch VORSICHT vor Anti-Schuppen-Shampoos!
Diese sind für die Behandlung von trockenen Schuppen völlig ungeeignet und führen nur zu einer noch stärkeren Austrockung der Kopfhaut.
„Ich empfehle meinen Patienten ein mildes Shampoo, das speziell für trockene und empfindliche Kopfhaut gedacht ist. Das Problem normaler Haarwaschmittel ist, dass sie entfetten.“, so der renommierte Dermatologe Dr. Dirk Meyer-Rogge aus Karlsruhe.
Wo Anti-Schuppen-Shampoos hingegen sehr wohl Abhilfe schaffen können, ist im Falle von fettigen Schuppen. Diese entstehen durch eine Überproduktion von Talg, welcher mit den losen Hornzellen eine Symbiose bildet und in Form eines gelblich, öligen Sekrets zwischen den Haaren sichtbar wird.
Neben der Hormonumstellung in der Pubertät oder durch erbliche Veranlagung, kann auch das sogennante „seborrhoische Ekzem“ verantwortlich für eine Fehlfunktion der Talgdrüsen sein. Dabei leiden vor allem die Männer verstärkt unter fettiger Kopfhaut, da ihre Drüsen mehr Talg absondern, als das weiblich Pendant.
Generell wird aber dazu geraten nicht auf die herkömmlichen Anti-Schuppen-Shampoo in der Drogerie ums Eck zurückzugreifen, da diese diverse Nebenwirkungen mitsichbringen können. Stattdessen ist es empfehlenswert ein paar Euro mehr zu investieren und zu Bio-Shampoos aus dem Naturkosmetikladen zu greifen. Hier ein Link für mehr Informationen dazu: www.oekotest.de
Was tun gegen Schuppen?
Da nun Entstehung und Ursachen der Kopfschuppen erläutert wurden, kommt die für Betroffene wohl zentrale Frage auf: Was tun gegen Schuppen?
Nun, wie heißt es so schön? Viele Wege führen nach Rom. Auch bei der Behandlung von Schuppen trifft diese Weisheit zu. So gibt es neben einer gesünderen Ernährung, der richtigen Haarpflege, speziellen Shampoos aus der Apotheke, bis hin zu diversen Hausmitteln eine Vielzahl an Strategien, die zum Ziel führen. Doch genug um den heißen Brei geredet, schauen wir uns die einzelnen Lösungsansätze im Detail an:
Die richtige Haarpflege
Im Falle von Schuppen ist es besonders wichtig zusätzliche Reizungen der Kopfhaut zu vermeiden. Es ist zum Beispiel sehr ratsam beim täglichen Haarebürsten auf eine Bürste mit Naturborsten, anstatt auf Kämme mit spitzen Plastikborsten, zurückzugreifen. Besonders Wildschweinborsten haben sich in diesem Zusammenhang bewährt, da diese einerseits sehr gründlich sind und andererseits eine bessere Durchblutung der Kopfhaut gewährleisten.
Dadurch wird die Haarwurzel besser mit Nährstoffen versorgt. Neben dem Borstenmaterial ist aber auch der Abstand zwischen den Borsten, sowie die Borstenlänge von entscheidender Bedeutung. Man sollte darauf achten, dass die Borsten einen adäquaten Abstand zwischen einander aufweisen, damit nicht nur das Deckhaar, sondern auch die darunterliegenden Haare gut erreicht werden können. Eine unterschiedliche Borstenlänge dient ebenfalls dazu, beim Kämmen tiefer zu den Haarwurzeln vordringen zu können.
Wie bereits erwähnt, ist beim Kauf des Shampoos auf den Schuppentyp zu achten. Leidet man an trockenen Schuppen, empfiehlt sich ein mildes, nicht entfettendes Shampoo. Bei fettigen Schuppen sollte man zu den speziellen Anti-Schuppen-Shampoos greifen. Generell ist bei der Haarpflege vom Konsum von Stylingprodukten abzuraten. Produkte wie Haarspray, Haarwachs, Gels, Föhnschaum und co. strapazieren die Kopfhaut nämlich zusätzlich.
Sowohl vor als auch nach der eigentlichen Haarwäsche empfiehlt es sich die Haare mit klarem Wasser durchzuspülen. Zum einen um die Hautschüppchen loszuwerden, zum anderen um sicher zu gehen keine Shampoorückstände auf der Kopfhaut zu hinterlassen. Dazu sollte stets eine lauwarme Wassertemperatur gewählt werden.
Anschließend wird empfohlen das Haar lufttrocknen zu lassen. Ist dies aus zeitlichen Gründen jedoch nicht möglich, sollte man beim Föhnen auf einen adäquaten Abstand achten, um die Kopfhaut bestmöglich vor der künstlichen Wärme zu bewahren.
Eine gesunde Ernährung
Neben einer ausgewogenen, vitaminreichen Ernährungsweise ist vor allem das Spurenelement Zink von zentraler Bedeutung, wenn es um unsere Haut, Haare und Nägel geht. Zink ist vor allem für unseren Zellenwachstum und unsere Zellenerneuerung ausschlaggebend. Ein Zinkmangel (z.B. durch eine Diät) hingegen hat sprödes Haar, brüchige Nägel und trockene Haut zur Folge. Deswegen sollte dem Abdecken unseres täglichen Zinkbedarfs höchste Priorität eingeräumt werden, möchte man einer Schuppenbildung vorbeugen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Ration von 10mg an Zink bei Männern, sowie 7mg bei Frauen. Doch woher bekommt man dieses Spurenelement? Lebensmittel wie Haferflocken, Garnelen, Fisch, Nüsse und Käse weisen einen besonders hohen Gehalt an Zink auf und decken bereits einen großen Teil des täglichen Bedarfs. Kommt man trotz allen Bemühungen nicht auf die empfohlene Menge, kann man auch auf Zinkpräparate aus der Apotheke zurückgreifen. Eine zinkreiche Ernährung ist also ein wichtiger Baustein bei der Prävention vor schuppiger Haut.
Viele mögliche Hausmittel
- Zitronensaft
Das erste Hausmittel, dass ich dir zur Bekämpfung von Schuppen näherbringen möchte, ist der Zitronensaft. Wenn dich fettige Schuppen plagen, massiere dir den Saft einfach ins Haar ein. Lasse das ganze 10 Minuten lang einwirken und spüle deine Haare anschließend mit einem milden Shampoo durch. Diese Kur reinigt nicht nur die Kopfhaut vom überschüssigem Fett, sondern verleiht dem Haar auch Glanz und einen angenehmen Duft. - Naturjoghurt
Die Inhaltsstoffe des Naturjoghurts beruhigen strapazierte Kopfhaut ideal. Hierzu massiere das Joghurt sanft ins Haar ein, lass die Kur ca. 6 – 8 Minuten wirken und spül sie dann mit lauwarmen Wasser wieder raus. - Teebaumöl
Teebaumöl wirkt sich sehr beruhigend auf unsere Haut aus. Mische dazu ca. 20 – 30 Tropfen des Öls in dein Alltagsshampoo. - Olivenöl
Der Dermatologe Dr. Dirk Meyer-Rogge empfiehlt die Anwendung einer „nächtlichen Ölkappe“, um gegen spröde Kopfhaut vorzugehen. Dazu gibt man einfach einige Tropfen Olivenöl auf die Kopfhaut (am besten mit einer Pipette) und lässt das ganze über Nacht wirken. Am nächsten Tag wird das Öl dann mit der morgendlichen Haarwäsche wieder ausgespült. - Thymian
Koche einige Thymianblätter in einem Liter Wasser für ca. 15 Minuten. Anschließend lass den Tee auf Zimmertemperatur abkühlen. Massiere nach der normalen Haarwäsche den Thymiantee in die Haare ein und lass ihn eine Stunde lang einwirken. Nach abgelaufener Zeit einfach die Haare nochmals mit klarem Wasser ausspülen. Diese Kur sollte ein bis zweimal pro Woche angewendet werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. - Kokosöl
Auch Kokosöl dient sehr gut zur Linderung von spröder Kopfhaut. Dabei wird eine kleine Menge Kokosöl erwärmt und anschließend in die Kopfhaut einmassiert. Nach einer Stunde kann es dann mit einem milden Shampoo wieder herausgewaschen werden. - Bier
Es klingt vielleicht etwas unorthodox, aber der beliebte Gerstensaft hält einige Vitamine und Mineralstoffe bereit, die sich äußerst positiv auf unser Hautbild und die Haare auswirken. Eine gelegentliche Haarspülung mit Bier ist daher zur Schuppenbekämpfung durchaus zu empfehlen. - Selbstgemachtes Haarwasser
Dazu übergieße einfach eine handvoll Brennnesseln mit kochendem Obstessig. Lasse das Ganze dann für 15 Minuten ziehen/abkühlen. Danach siebe die Brennnesselblätter raus und voilá, fertig ist dein Do-It-Yourself – Haarwasser! Hat man gerade keine frischen Brennnesselblätter zur Hand, kann man auch ohne Weiteres auf getrocknete Blätter zurückgreifen.
Was tun gegen Schuppen – Das Fazit
Fakt ist, bei kontinuierlicher und gewissenhafter Anwendung der in diesem Artikel vorgestellten Behandlungsmethoden schaffst auch DU den unangenehmen Schuppen Einhalt zu gebieten! Besonders die Kombination aus gesunder Ernährung, richtiger Haarpflege und dem Einsatz von Hausmitteln ist sehr effektiv und führt schnell zum Ziel.
Tritt trotz aller Bemühungen keine Besserung ein, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Hinter hartnäckigen Schuppen können dann nämlich auch ernsthafte Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder eine Pilzinfektion stecken.
Ich hoffe dir konnte dieser Artikel rund ums Thema „Was tun gegen Schuppen?“ weiterhelfen und dass auch deiner schuppenfreien Zukunft nun nichts mehr im Wege steht!